Unternehmen Louis Seifert in Wünschendorf, Erzgebirge
Auch der Komplex der "Neuen Seifertmühle", der Anfang 1900 an Bahnhof Reifland errichtet wurde, war lange Zeit ein sehr wichtiger Arbeitgeber für die Wünschendorfer.
Diese Karte von 1896 zeigt einen Blick von der Wartburg über den Bahnhof Reifland
nach Wünschendorf. Hier ist noch nichts von der Seifertmühle und den beiden Villen zu sehen. Man sieht nur die Straße nach Wünschendorf.
Bitte zum Vergrößern auf das Bild klicken!
In der Zeit von 1902 bis 1905 errichtete der Unternehmer Louis Seifert die "Neue Seifertmühle" (später nur noch Seifertmühle genannt) an der Straße nach Wünschendorf und nahe dem Bahnhof Reifland.
Zuerst wurde mit dem Bau der Villa (Seifert Villa) begonnen und 1905 ging dann auch das Sägewerk in Betrieb.
Oscar Seifert, erster Sohn von Louis Seifert, übernimmt 1917 das Anwesen und führt es weiter.
Bis zu seinem Tode 1932.
Im Jahre 1939 ist Frau Elsa Franziska Seifert (geb. Baldauf) Fabrikbesitzerin.
Sie führt das Unternehmen bis 1952.
1952 wird der Kaufmann Johannes Seifert Erbe der Seifertmühle.
Im Jahre 1972 wird der Betrieb, wie viele andere auch, Zwangs-verstaatlicht und wird ein Betriebsteil des VEB Gehäusebau Hallbach.
Produziert wurde in der Seifertmühle noch bis 1990.
Text: R.Teichler n.Schmidt-Chronik
Arbeitsordnung für die Beschäftigten der Firma Louis Seifert von 1901
Auf der linken Seite gibt es die originale Arbeitsordnung der Firma Louis Seifert in Wünschendorf von 1901 zu sehen. In dieser war genau beschrieben, wie man sich während der Arbeitszeit im Betrieb zu verhalten hatte.
Hier war jede Tätigkeit eindeutig geregelt und festgelegt, auch wie Verstöße geahndet wurden. Es gab ein strenges Tabakverbot auf dem gesamten Werksgelände.
Eine Siegelmarke der Firma Louis Seifert, wie sie bis 1939, in Gebrauch war.
Die Wünschendorfer Seifertmühle um 1905
Die Seifertmühle und die Seifert Villa, um 1905. Im Vordergrund sieht man die 1884/ 85 errichtete Flöhabrücke. Vor 1871 gab es hier nur eine Furt durch die Flöha nach Reifland. 1874 wurde eine Holzbrücke gebaut, die aber großen Lasten nicht gewachsen war.
Auch auf dieser Postkarte von 1937 ist auf der linken Seite die Seifertmühle mit ihrem Schornstein zu erkennen.
Die Seifertmühle im Jahre 2013
Blick von der Wartburg über den Bahnhof Reifland-Wünschendorf zur Seifertmühle