Die Neubauernhöfe nach 1945 in Wünschendorf
Als Neubauern wurden Personen bezeichnet, die im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg landwirtschaftlichen Besitz erhielten.
Die Zuteilung sogenannter Neubauernstellen fiel in die erste Phase der landwirtschaftlichen Entwicklung der späteren DDR. In der Einrichtung von Neubauernstellen bündelten sich staatliche Bemühungen um die Integration der aus Mittel- und Osteuropa vertriebenen, überwiegend auf dem Land lebenden Umsiedler und die Durchsetzung sozialistischer Reformen. Es entstanden rund 210 000 Neubauernstellen mit einer durchschnittlichen Größe von acht Hektar.
Der Begriff Neubauer setzte sich als Bezeichnung für alle Landnehmer mit einem Besitz von mehr als fünf Hektar durch. Über 90 000 dieser Höfe wurden von sogenannten Umsiedlern bewirtschaftet.
Bei uns in Wünschendorf wurden ab 1948 acht Neubauernhöfe errichtet.
Vor allem in der heutigen Feldstraße, aber auch in der Bahnhofstraße, am Mühlenweg und in der Augustusburger Straße, findet man diese Höfe noch.
Am Mühlenweg 1 finden wir heute das Anwesen der Familie Proksch.
Zu DDR-Zeiten Blankenburg. Errichtet wurde das Gebäude 1948 durch Ernst Herget.
Heute Frau Uhlemann, Augustusburger Straße 136. Gebaut von Max Weigand aus Wünschendorf. Ab Mai 1948 als Neubauernhof auf Bodenreformland. Die große Scheune brannte am 16. August 1958, nach einem Blitzschlag, komplett nieder.
Familie Heinrich in der Bahnhofstraße 3. Ab April 1949 durch Rudolf Voigt als Neubauernhaus gebaut.
Die Familie Guller, Feldstraße 104, lebt auch heute noch in dem Gebäude, welches ab Februar 1948 durch Hans Meinhardt erstellt wurde.
Die heutige Feldstraße 105, bewohnt durch Herrn Schulze, entstand auch ab Februar 1948.
Bauherr war Willy Göthel.
Hinter Nummer 105 gibt es noch den Schweinestall.
Als Stall wird er heute nicht mehr betrieben.
Weiter geht es in die Feldstraße 106, zu Frau Leschke und Familie Thomas. Ab Mai 1949 begannen die Arbeiten durch Karl Uhlig.
Den Hof in der Feldstraße 107 bewohnt heute Familie Müller. Gebaut wurde das Gebäude von einem Franz
Lukasch ab Juli 1948.
Feldstraße 108 wird heute von Familie Schiffel bewohnt und wurde von Franz Baumann ab Mai 1948
gebaut.