Die Wünschendorfer Spitznamen
Ein Beitrag zu den Spitznamen in Wünschendorf.
Büttenrede von Günter Schuhmann am 7. Februar 1970 in der Jahnhalle. Dieser Beitrag ist zwar schon über 40 Jahre alt, aber wer die Personen kannte, kann auch heute noch darüber schmunzeln.
Büttenrede von Horst Hofmann zur 7. Saison 1975
Motto: "Heute machen wir ein Faß auf"
Liebe Närrinnen und Narren!
Ich begrüße Euch zu dieser Stunde in unsrer frohen Faschingsrunde.
Sogar zum Freitag, eiderdaus, lockt man so viele Narren raus.
Ein jeder von Euch macht sich frei, aber denkt mir nicht gleich an Schweinerei. Auch aus dem Baden wurd nichts draus, sogar diese Nummer, die fiel aus. Wenn alle solche Opfer bringen, da muß der Fasching wohl gelingen.
Zum 7. Male läßt uns feiern, lachen - und heut ein großes Faß aufmachen. Darum läßt mich jetzt gewähren und Euch mal was vom Faß erklären.
Ein Faß ist meistens dick und rund, was drin ist, nicht immer nur gesund.
Und ist's mit Deiner Geduld mal aus, dann hauts dem Faß den Boden naus. Mancher ist schon drauf geritten, ein andrer hat sich drum gestritten.
Einer baut daraus ein Schifflein klein, ein andrer schifft zu Haus hinein.
Der eine tut sich drin verstecken, der andre schloß drum ab viel Wetten.
Der eine hat es teuer gekauft, der andre hat es abgestaubt.
Einer rollt das Faß daher, andre tragen es so schwer.
Kippt es dir um beim Transportieren, muß man bestimmt was amputieren. Wer nur den lieben Gott läßt walten, kann darin sogar ne Predigt halten. Spricht jemand von einem Faß, so denkt man gleich an kühles Naß.
Und sind es gleich mehrere Fässer, dann wird es nass und immer nässer.
Aus dem einen Faß, da wird getrunken, in das andre kann man tunken.
Das eine gießt man hinter die Binde, das andre enthält bekanntlich Tinte.
Und nimmt man es mit beiden nicht genau, wird man in jedem Falle blau.
Ist ein Faß mit Öl gefüllt, wird davon der Traktor wild.
Klebst du an einem Faß mit Teere, schneid vorsichtig ab mit der Schere. Sollen im
Garten die Blumen sprießen, mußt du sie aus dem Faß mit Wasser gießen.
Für das, wohin keiner will tauchen, da bestell ein Faß zum Jauchen.
Und wenn es irgendwo ein Faß zerhaut, war darin bestimmt Sauerkraut.
Was nahm die Olsenbande immer mit? Sie wissen schon, ein Faß mit Dynamit. Bei
Freunden machts besondren Spaß, tinkst du mal den Wein vom Faß. Machst du im
Betrieb mal Pause, stürz dich auf das Faß mit Brause.
Willst du deine Wohnung renovieren, mußt du aus dem Kalkfaß die Wand beschmieren.
Schlachtest du mal ein Schwein, dann steck alles ins Pökelfaß rein.
Brauchst du mal zum Streichen was, dann kommt das aus dem Butterfaß. Das eine
Faß, das ist aus Holz, darauf ist der Böttcher stolz.
Das andre ist aus Blech gemacht, beim Transport es furchtbar kracht.
Sehr modern und vielleicht auch besser sind jetzt sogar die Plastefässer. Außen und innen, das gabs noch nie- immer nur Chemie, Chemie.
Für den Wirt, das Kind, den Herrn, die Muddel - Plastefaß, Plastespielzeug, Plastebuddel.
Ich glaub, es gibt noch viele Fässer, aber schließlich bin ich kein Pro-fässer. Zum Beispiel einen dicken Mann, man auch noch Faß nennen kann.
Was beim Faß der Reifen zusammenhält, der Mensch sich dafür einen Gürtel bestellt.
Und konnt man sich früher keine Schneeschuhe kaufen, dann ist man eben mit Faßdaubn gelaufen.
Am besten ist ein Faß mit Bier, denn dazu sind wir heute hier.
Dieser gute Gerstensaft gibt den Menschen große Kraft.
Ihr kennt doch die Olbernhauer Biere, trinkt mer zwei, dann sch.... mer viere. Nimm vom Faß das Spundloch, halt es an dein Mundloch, und dann nur noch laufen lassen, soviel kann dein Zähler gar nicht fassen.
Läufst du dann selber über, reich es deinem Nachbarn rüber.
Guck dann, was er mit dem Fasse macht und denk dran, es ist Faß-Nacht.
Ist das Faß dann leer, stellen wirs hier oben her.
Und ich hoffe, ihr kommt mit, dann heißt das Faß auch noch Bütt.
Aus dieser Bütt erklang die Red vom Faß, macht euch heut noch richtig naß.
Und klingt das Faß heut abend hohl, dann seid ihr wirklich richtig voll.
Morgen wird es anders sein, dann werdet ihr die Hohlen sein.
Aber das soll uns nicht verdrießen, läßt uns den Fasching heut genießen.
Es umarme jeder sein Mädchen, seine Frau, es lebe das Faß ,,Helau" !
Horst Hofmann
Diese Büttenrede wurde von Viola Reichel zur Verfügung gestellt. Danke!